Tageslektion 72

Es gibt einen besseren Weg

Da wir unsere Aufmerksamkeit so stark auf den Körper und seine Freuden richten, verleihen wir ihm eine übermäßige Bedeutung und bemühen uns darum, ein bestimmtes Image aufrechtzuerhalten. Er steht im Mittelpunkt unseres Traums und erscheint uns als Freund und Beschützer. Wir setzen alles daran, unsere eigenen Interessen zu wahren, während wir Gott als Gegner betrachten – als eine Bedrohung, die unsere Autonomie infrage stellt. Die Welt und der Körper scheinen für uns absolut real, während Gott als eine unklare, entfernte Vorstellung erscheint. Dies entspringt unserem tiefen Wunsch, unabhängig von Ihm zu sein und uns als eigenständig zu betrachten. Wir sind überzeugt, dass die Trennung von Gott tatsächlich geschehen ist, weil sie für uns greifbar und unumstößlich wirkt. Doch in Wahrheit ist es nur unser eigener Traum von Getrenntsein, in dem wir Gott fälschlicherweise als Urheber des Todes ansehen, obwohl Er in Wirklichkeit der Urheber des Lebens ist. Diese Wahrnehmung ist nichts weiter als eine tiefgehende Verwirrung.

Egal, ob wir den Körper vergöttern oder ablehnen – wir haben ihn zur Realität erklärt. Doch was geschieht, wenn wir unsere körperliche Existenz als die einzig wahre Realität betrachten? Wir streben nach Vergnügen und versuchen gleichzeitig, Schmerzen zu vermeiden. Wir vertrauen auf den Körper, anstatt auf die Stimme des Heiligen Geistes zu hören. Wir verlassen uns auf unser eigenes Urteil und suchen beim Ego nach Orientierung – nach Wegen, um uns sicher, gesund und attraktiv zu fühlen. Die Entscheidung, überhaupt in einen Körper und in diese Welt einzutreten, war ein Akt der Trennung, ein Versuch, auf eigene Faust zu existieren, unabhängig von Gott. Wir wollten es nach unseren eigenen Regeln tun und werden weiterhin genau das erfahren, was diese Entscheidung mit sich bringt – bis wir schließlich erkennen, dass es einen besseren Weg geben muss.