Tageslektion 296

Sei ein offener Kanal

Sobald du dem Heiligen Geist erlaubst, durch dich zu schauen, dann beginnt sich etwas Grundlegendes zu verändern. Du hörst auf, die Welt mit den Augen der Angst zu betrachten. Du schaust mit seinem Blick, still, freundlich, urteilsfrei. Aus dieser Haltung wächst ganz natürlich das Sprechen des Geistes. Nicht als laute Offenbarung, sondern als einfache, menschliche Stimme, die Frieden vermittelt. Er spricht durch dich, wenn du jemanden ansiehst, ohne innerlich zu urteilen. Wenn du in einem Gespräch den anderen wirklich hörst, statt schon an die Antwort zu denken. Wenn du einen Fehler bemerkst und dich erinnerst,  dass nichts Wirkliches kann bedroht werden kann, dann hörst du die Sprache des Heiligen Geistes.

Das Ego schweigt nicht gern. Es hält an der „Verschwörung des Schweigens“ fest  jener inneren Übereinkunft, die Wahrheit nicht auszusprechen, weil sie das Ende seiner Macht bedeutet. Also schweigt es lieber in seinem ganzen Geschwätz. So bleibt die Welt scheinbar taub für die Stimme, die sie befreien könnte. Doch jedes Mal, wenn du trotzdem sprichst, zerbricht dieses Schweigen. Nicht, weil du etwas Besonderes sagst, sondern weil du dich daran erinnern lässt, wer spricht. Du wirst zu einem offenen Kanal, zu einer Brücke zwischen Angst und Liebe. Dir wird klar, dass du nichts weißt, und du bist bereit, dich führen zu lassen, das genügt.