Tageslektion 295

Unsere Augen gehören Christus.

Wenn wir sagen: Christus bittet darum, heute unsere Augen benutzen zu dürfen, dann heißt das, wir erlauben der Liebe, durch uns zu sehen. Wir geben den engen, urteilenden Blick frei und öffnen uns dafür, dass seine Sicht unsere ersetzt. Nicht, weil wir etwas aufgeben sollen, sondern weil uns etwas viel Größeres geschenkt wird. Frieden statt Schmerz, und Gewissheit statt Angst. Christus bittet uns nie um ein Opfer. Er will uns nur von der gestörten Wahrnehmung befreien, die uns müde macht. Seine Schau zeigt uns dieselben Gesichter, dieselben Situationen, aber ohne Schuld. Wenn wir ihm erlauben, durch uns zu schauen, wird alles still und klar.

Wir werden dann zu Werkzeugen des Heiligen Geistes. Er denkt mit unserem Geist, spricht mit unseren Lippen und sieht mit unseren Augen. Wir leben dann nicht mehr getrennt, sondern werden durch „Ihn“ gelebt. In uns fließt etwas, das wir nicht kontrollieren können, aber dem wir tief vertrauen. Wir bewegen uns ohne eigene Pläne durch den Tag, doch mit einer tiefen Gewissheit im Herzen: In allem, was uns begegnet, Liebe zu verkörpern. Mehr ist nicht nötig. Wenn wir die Welt segnen, segnet sie uns zurück. In Wahrheit gibt es keinen Unterschied zwischen seinen Augen und unseren, nur eine Schau, die alles in Licht taucht.