Tageslektion 334

Wir heilen gemeinsam

Sobald du um die Sicht des Heiligen Geistes bittest, bittest du um die Gaben der Vergebung. Dein Gegner wird dann ein Symbol für den Frieden und kein Verstärker der Schuld. Jemand, der leidet, braucht keine Verstärkung seiner Schuldgefühle, denn das führt nur zu noch mehr Schuldgefühlen und ihren tragischen Folgen. Wenn du deinen Geist wirklich befreien willst, ist es wichtig, dass du dich darin übst, deine Vorstellungen von Schuld aufzugeben. Wenn z. B. jemand einen Mord begangen hat, stelle ich mir vor, wie der Mörder von Gott empfangen wird. Dadurch kann mein Geist heilen und ein Teil des Gedankensystems des Egos löst sich zusammen mit seinem Wahnsinn auf.

Ich erinnere mich an eine Fernsehsendung, in der eine Frau vorgestellt wurde. Diese Frau ging in ein Gefängnis, um den Mann zu treffen, der ihren Sohn getötet hatte. Auf der Suche nach dem Ende des Leids fand die Mutter viel mehr: Sie entwickelte eine liebevolle Mutter-Sohn-Beziehung zu dem Mann. Der Mörder gab daraufhin zu, dass ihr Akt der Vergebung und des Mitgefühls ihn verändert hat. Er gab zu, dass er zum ersten Mal Liebe erfahren hatte, als sie seine Hand hielt und ihm vergab. Dieser Mann hatte nun die Chance, sein Leben zu heilen.