Tageslektion 310

Sei verletzlich

Jetzt, da wir uns immer mehr der Wahrheit öffnen, werden Schichten von Programmierung und Selbsttäuschung aufgedeckt. Vieles wird durch unsere Beziehungen offenbart, wenn wir unsere Projektionen zurücknehmen und uns der Urteile und des Ärgers bewusst werden, den wir gegenüber anderen haben. Es erfordert die Bereitschaft, unsere Reaktionen zu betrachten, ohne uns selbst zu verurteilen. Manchmal halten wir Vergebung zurück, wenn wir denken, dass sie nicht angenommen wird. Dabei vergeben wir nie der anderen Person. Wir erkennen lediglich unsere eigenen Interpretationen, Urteile und Projektionen. Es sind immer unsere eigenen Interpretationen, die geheilt und denen vergeben werden müssen. Wir vergeben unserem Bruder für etwas, das er nicht getan hat. Dies ist nur im Kontext der Illusion verständlich. In der Realität ist nichts passiert. Im Traum erleben wir jedoch alle Arten von Widrigkeiten. Wenn die Widrigkeiten zum Zweck der Heilung eingesetzt werden, sind sie immer hilfreich.

Obwohl uns gesagt wird, dass wir uns jetzt für die Erlösung entscheiden können, denken wir, dass dies etwas ist, das in der Zukunft geschehen wird. Warum nicht das aufgeben, was wir jetzt verteidigen? Warum nicht unsere Beschwerden jetzt loslassen? Wenn du deinen am häufigsten verwendeten Verteidigungsmechanismus offenlegst, wirst du feststellen, dass damit eine ganze Reihe verwandter Verteidigungen einhergeht. Wenn ich verletzt werde, tue ich so, als ob es mir egal wäre, und mit dieser Täuschung kommt eine Abschottung des Schmerzes, der mich zu schützen scheint. Diese Strategie hat sich immer sicherer angefühlt, als meine Verletzung und damit meine Verletzlichkeit zu zeigen. Doch je ehrlicher ich geworden bin, desto mehr ich ausdrücke und meine Verletzlichkeit teile, desto mehr weiß ich, dass ich vollkommen sicher bin.