Tageslektion 303

Wir müssen nichts überwinden

„Heute ist der heilige Christus in mir geboren“ zeigt deutlich, dass es nichts zu überwinden gibt, weil nichts Wirkliches je verloren ging. Das alte Selbst, das wir glaubten, bekämpfen zu müssen, war nur ein Schatten in unserem Denken. Und Schatten benötigen kein Opfer, kein Heldentum, keine Überwindung, sie lösen sich einfach auf, wenn Licht da ist. Die Geburt Christi in uns ist kein Sieg über das Dunkel, sondern das stille Erkennen, dass Dunkelheit nie war. Es war nur das Vergessen des Lichts.

Es ist der Moment, in dem der alte Traum vom „Ich“ zu bröckeln beginnt, das Bild eines getrennten, verletzlichen Wesens, verliert an Bedeutung. In dieser Stille darf etwas anderes aufsteigen, ein inneres Erkennen, das sanft und machtvoll zugleich ist. Kein Licht, das blendet, sondern eines, das alles durchdringt. So fällt alles Ringen weg. Kein spiritueller Kampf, kein Versuch, besser, heiliger oder weiter zu werden. Nur das Annehmen dessen, was immer schon da war. Wir müssen nichts überwinden, wir dürfen uns erinnern.

2 Antworten

  1. Und gerade heute fühle ich mich so sehr getrennt und verletzlich, habe heut früh schon viel verurteilt und angegriffen. Als wenn ich alles, was ich seit Anfang des Jahres durch Gottfried und Silke über den KiW lernen durfte, vergessen habe.

    Jetzt überlege ich, wie ich all das aus dem Ego Gesagte, womit ich andere verletzt habe, heilen kann.

    Ich bin sehr dankbar, dass der Kurs zu mir gefunden hat und werde ihn weiter lernen.

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