Tageslektion 289

Nur die Liebe existiert

Wenn ein Neugeborenes auf die Welt kommt, kann es noch nicht zwischen seinem Körper und seiner Umgebung unterscheiden. Wenn seine Mutter sich bewegt oder spricht, denkt das Baby, dass es sich selbst bewegt und spricht. Für das Neugeborene ist alles eins, denn es hat noch keinen Sinn für Trennung oder Grenzen entwickelt. Während das Baby heranwächst, lernt es, dass seine Mutter nicht es selbst ist. Da es nun weiß, dass es ein eigenständiges Selbst ist, dass außerhalb der anderen existiert, beginnt es, ein Gefühl für eine falsche Identität zu entwickeln.

Es weiß jetzt, dass sein Körper, seine Stimme, seine Gefühle und seine Gedanken ihm gehören, und zwar nur ihm. Ich-Grenzen stellen das Wissen um diese Grenzen in unserem Geist dar. Diese Ich-Grenzen, die für ein gesundes Individuum als so wichtig angesehen werden, sind es, die unsere unerlösten Erinnerungen fixieren. Isolation und Einsamkeit sind Nebenprodukte der natürlichen Tendenzen unserer Ego-Grenzen. Sie sind es, die uns in unserer eigenen Welt der Erinnerungen festhalten und glauben, dass es eine Welt da draußen gibt, die uns bedroht. Bedrohungen finden immer nur in uns statt. Es ist unsere eingebildete Vergangenheit, die heute geheilt werden kann, indem wir anerkennen, dass sie nicht existiert.

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