Tageslektion 285

Wir benötigen kein Leiden

Wenn wir unsere Heiligkeit akzeptieren, was würde uns der Schmerz nützen? Die Vorstellung, dass Leiden notwendig sei, ist Blödsinn. Wir glauben, dass wir durch unsere Prüfungen lernen. Und das tun wir. Aber was wir lernen, ist nicht, wie man heilig wird. Wir lernen, dass wir heilig sind. Sobald wir uns dieser Tatsache bewusst werden, benötigen wir kein Leiden mehr. Sobald wir die Vorstellung loswerden, dass wir sündig und schuldig sind, dass wir auf die Linie gebracht werden müssen, verstehen wir, dass wir Freude verdienen, weil wir bereits heilig sind. Wir denken, wenn wir zu schnell vollkommen glücklich würden, würden wir etwas verpassen. Wir sind absolut davon überzeugt, dass unsere vergangenen Handlungen beweisen, dass wir das Glück nicht verdienen und nicht dazu bereit sind. Wir glauben, dass unserer Persönlichkeit ein entscheidendes Element fehlt, das uns nur Leid und Schmerz lehren kann. Es fehlt nichts. Es fehlt an nichts. Wenn der Schmerz, die Trauer und der Verlust in diesem Moment ein Ende hätten, wäre alles in Ordnung. Du wärst tatsächlich perfekt, weil du es bereits bist! Wie fühlt es sich „jetzt“ an, vollständig glücklich zu sein?

Es ist, als hätten wir einen Sender in unserem Kopf. Wir haben das Bild von uns selbst, schuldig und unvollständig zu sein. Wir denken, dass Leiden nötig ist, um diesen Zustand zu korrigieren. Deshalb senden wir eine Einladung zu Schmerz, Leid, Trauer und Verlust: Komm zu mir! Hilf du mir. Ich muss noch mehr leiden. Da unser Geist über die ganze schöpferische Kraft Gottes verfügt, gelingt uns unser Versuch. Wir machen all das Leid möglich, zumindest scheinbar. Wenn wir lernen, uns selbst als unschuldig und vollständig zu betrachten, als die perfekte Schöpfung, haben wir keinen Grund mehr, solche Gedanken zu verbreiten. Stattdessen singen wir: „Sende nur Freude! Sende glückliche Dinge von Gott. Heute akzeptiere ich nur das Fröhliche, kein Leiden ist erlaubt. Ich bin der Herrscher des Universums. Mein Geist hat die volle Kraft, die Lebenserfahrung zu schaffen, die ich möchte. Heute entscheide ich mich dafür, Freude zu schaffen“.