Tageslektion 248

Seien wir mal ehrlich

Wenn wir nur einen Moment über das Leid unterschiedlicher Art nachdenken, dass wir in unserem Leben erlebt haben, ist eines ziemlich sicher: Wir waren uns sehr sicher, dass wir litten. Nicht etwas, das nicht einmal Teil von uns selbst ist, sondern wir. Um ein Beispiel zu nennen: Wenn ich eine Grippe bekomme, fühle ich mich elend. Es ist nicht jemand anderes, dem es schlecht geht. Es ist nichts, wovon ich mich überhaupt trennen könnte, obwohl ich mir das auf jeden Fall gewünscht hätte! So scheint es, dass das ein Beweis dafür ist, dass der Kurs falsch ist. Oder ist es ein Beweis dafür, wie vollständig wir noch immer mit unserem Ego und unserem Körper identifiziert sind?

Wir werden aufgefordert, zu lernen, uns von unserem Ego und unserem Körper zu lösen. „Ich habe die Wahrheit verleugnet. Nun lass mich ebenso treu sein in der Verleugnung des Falschen“. Es scheint besonders schwierig, diese Art von Lektion zu praktizieren, wenn wir „in der Bratpfanne“ sind. Doch wenn wir dazu bereit sind, kann es seltsam tröstlich sein. Wenn ich Trauer durchlebe und sagen kann: „Was trauert, bin nicht ich selbst“, kann das hilfreich sein. Beachte, das ist keine Verleugnung im negativen Sinne. Ich sage nicht: „Ich empfinde keine wirkliche Trauer.“ Ich sage: „Was trauert“ (es gibt die Anerkennung der Trauer), „bin nicht ich selbst.“ Ich leugne die Trauer nicht. Ich leugne, dass die Trauer ich bin. Ich erkenne, dass derjenige, der Trauer empfindet, nicht wirklich ich bin. Es ist ein falsches Bild von mir selbst, eine Illusion von mir selbst, mit der ich mich identifiziert habe, aber es ist nicht wirklich ich selbst. Auch wenn sich die Trauer so anfühlt, als würde sie mich ganz verschlingen, sodass ich darin verschwinde. Die Erkenntnis, dass das „Was trauert, nicht ich selbst bin“ kann beruhigend sein. Und sicherlich kann es tröstlich sein, angesichts des physischen Todes zu wissen, dass nicht ich selbst sterbe.

7 Antworten

  1. Ich habe grad endlich wieder mal ein süsses Eichhörnchen im Wald gesehen😍
    Es hat fast keineMücken mehr. Einfach herrlich….So in der Natur, die Wahrheit “zu sehen”.
    Was auch immer leidet, bin ich nicht☆

    Ich übe die Verleugnung der Gedanken der Trennung👍

  2. Mit jeder Lektion „ fällt eine Schranke „ , weitet sich das Verständnis , beginne ich mich immer mehr zu erinnern was und wer wir wirklich sind , wächst meine Dankbarkeit 🙏🙏🙏 .
    Danke Gottfried für Dein unermüdliches und sooo hilfreiches Lehren 🙏💜🙏.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert