Tageslektion 155

Es geht nicht um Entsagung.

Auf etwas zu verzichten, bedeutet zu glauben, dass es real ist und einen Wert hat. Wenn wir Dinge aufgeben, von denen wir immer noch glauben, dass sie uns Glück bringen können, weil wir denken, dass es spirituell ist, so bedeutet das, dass wir opfern. Wenn wir also die Vergnügungen, die wir in der Welt noch genießen, als falsch oder schlecht ansehen und nicht als etwas, das ins Leere führt, werden wir das Gefühl haben, dass von uns ein Opfer verlangt wird. Wir hätten das Gefühl, dass wir etwas aufgeben, das wir noch schätzen. Wenn die Wahrheit von uns verlangt, die Welt aufzugeben, würde es uns so vorkommen, als würde sie ein Opfer von etwas verlangen, das wirklich ist.

Wenn die Welt als ein wunderbarer Ort angesehen wird und wir versuchen, unser Leben zu einem Ersatz für den Himmel auf Erden zu machen, wird in absehbarer Zeit alles vorbei sein. Ja, für eine Weile mag alles perfekt aussehen, und wir erleben Glück, aber darauf kann man sich nicht verlassen, denn es ist nicht von Dauer. Alle Dinge hier verändern sich. Wenn uns das, was wir in der Welt schätzen, weggenommen wird oder verloren geht, entsteht ein immenses Gefühl der Entbehrung, des Schmerzes und der tiefen Enttäuschung. Diese Ersatzstoffe für die Liebe, in denen wir unser Heil in dieser Welt und in unseren besonderen Beziehungen suchen, können niemals den tiefen Frieden und das Glück bringen, das wir in ihnen suchen. Auf den Körper zu schauen, um uns das zu geben, was wir glauben, zu wollen, kann nur in Enttäuschung enden. Deshalb wollen wir IHM die Führung überlassen, der uns von unseren Täuschungen befreit.