Tageslektion 131

Die verborgene Macht der unbewussten Schuld

Auf bewusster Ebene wollen wir alle Glück, Frieden, Sicherheit und Geborgenheit, aber im Unbewussten verlangen wir eigentlich danach, verletzt, bestraft, zum Opfer gemacht und betrogen zu werden. Das Ego hat uns davon überzeugt, dass wir kein Glück verdienen, sondern dass wir bestraft werden müssen, weil wir uns von Gott getrennt haben. Wir wollen die daraus resultierende unbewusste Schuld in unserem Geist nicht. Es ist quälend, so viel Schuld zu tragen, also projizieren wir sie auf andere und sehen sie als die Schuldigen anstelle von uns selbst. Das ist die Lösung, die das Ego gefunden hat, um unseren Berg von Schuld loszuwerden. Das einzige Problem ist, dass es nicht funktioniert. Wir sammeln nur noch mehr Schuld an und erwarten nun Strafe von einer angreifenden Welt.

Unser unbewusster Wunsch ist es, von anderen betrogen zu werden, damit wir unsere Opferrolle etablieren können, und unsere Hoffnung ist, dass die Täter von Gott bestraft werden. Auf diese Weise glauben wir, unsere Unschuld bewahren und die Verantwortung für unsere Lage vermeiden zu können. Daher haben wir ein großes Interesse daran, andere als schuldig zu sehen. Das hält den Glauben aufrecht, dass sie es sind, die als die Übeltäter bestraft werden und nicht wir. Wir ziehen es vor, die Rolle der unschuldigen Opfer der Verfehlungen anderer zu übernehmen. Wir hoffen, dass wir so am Ende Gottes Strafe entgehen können. Natürlich ist uns das meist nicht bewusst. Wenn wir wirklich sehen würden, wie das alles aufgebaut ist, hätten wir keine Schwierigkeiten, es aufzugeben. Es ist tief in unserem Verstand vergraben, und ohne dass Jesus es uns aufdeckt, würden wir es nie sehen und einfach immer weiter versuchen, Frieden und Glück in der Welt zu finden.