Tageslektion 128

Die Lektion wirklich verstehen

Wir sollten die Aussage dieser Lektion nicht dahin gehend missverstehen, die Dinge dieser Welt seien falsch, schlecht oder sogar verboten. Wenn wir dies so interpretieren, glauben wir, dass wir aufgefordert werden, das aufzugeben, was wir noch schätzen und für wichtig halten. Wir sollen nicht asketisch leben, indem wir die Dinge der Form aufgeben, während wir noch an ihnen hängen. Das würde bedeuten, dass wir Form und Inhalt verwechseln und glauben, wir müssten aufgeben, was wir noch schätzen. Darin spiegelt sich unsere Angst wider, dass Gott will, dass wir auf das verzichten, was wir noch wollen, und dass uns dann sehr wenig bleibt. Wir fürchten den Verlust unserer leiblichen Annehmlichkeiten und der Menschen und Orte, die wir noch in unserem Leben haben wollen.

Das Ego warnt uns, dass wir mit Entbehrungen und Mangel leben müssen, wenn wir alles Gott überlassen. Uns wird versichert, dass es nichts aufzugeben gibt, außer Angst und Schuld, und dass wir an ihrer Stelle Fülle und grenzenlose Liebe erhalten. Wenn wir die Dinge dieser Welt wertschätzen, geben wir dem, was keinen Wert hat, Bedeutung, aber solange wir das nicht sehen und am eigenen Leib erfahren, würde es sich tatsächlich wie ein Opfer anfühlen, diese Dinge loszulassen. Alles, worum wir gebeten werden, ist, die Dinge dieser Welt zu betrachten, an die wir uns derzeit wenden, um unseren Schmerz und unser Leid zu lindern. Wir werden gebeten, uns unseres Glaubens an den Mangel bewusst zu werden, den wir mit besonderen Beziehungen, materiellen Dingen und Substanzen zu füllen versuchen.