Tageslektion 114

Der Körper findet in dir statt

Wenn wir Schuldgefühle projizieren, richten wir sie entweder auf andere (was häufiger vorkommt) oder wir richten sie auf uns selbst. Das Ego-Selbst beschuldigt nicht mehr eine Person oder etwas Unbekanntes, sondern beschuldigt sich selbst. In jedem Fall greifen wir uns mit Urteilen, Schuldzuweisungen und Wut an. Wir machen dadurch immer wieder die Form, das heißt den Körper wahr. Anders ausgedrückt: Die Projektion von Schuldgefühlen ist so, als würden wir uns jedes Mal Gift injizieren, egal ob wir uns selbst oder andere verurteilen. Selbstverurteilung ist genauso giftig wie die Beschuldigung anderer. Nach einer Weile sind wir so sehr mit Gift gefüllt, dass wir verschrumpeln und sterben. Die meisten von uns sind unbewusst mit diesem Gift gesättigt, zeigen aber weiterhin mit dem Finger auf andere.

Es ist offensichtlich, dass wir hierdurch die Welt der Formen und somit unser Körperbewusstsein stärken. Dieser Prozess scheint fortlaufend, ohne Unterbrechung stattzufinden. Wir können diese unwürdige Zurschaustellung der Trennung aufgeben, indem wir ohne Umschweife unseren Geist erheben und uns fragen: Wer sieht all diese Dinge? Was sieht diesen Körper? Wer nimmt diese Schuldzuweisung oder diesen Gedanken wahr? Öffne dein Raumbewusstsein und staune, wie auch dieser seine Substanz verliert, bis du dich im Geiste Gottes wiederfindest.