Tageslektion 219

Was wir verbergen, ist vor uns verborgen

Der Körper wurde als Begrenzung dessen geschaffen, was in Wahrheit nicht begrenzt werden kann. Bei unserem Konzept von Freiheit geht es nicht um den unbegrenzten Geist, sondern darum, dass der Körper tun kann, was er will. Doch die wahre Freiheit liegt im Geist. Es ist das genaue Gegenteil dessen, was wir unter Freiheit verstehen, aber es ist nicht schwer zu erkennen, wie unfrei wir sind, wenn wir uns mit dem Körper identifizieren. Sind wir nicht alle Sklaven der Bedürfnisse unseres Körpers? Er ist ein anspruchsvolles Wesen, mit Trieben, Bedürfnissen und Unfähigkeiten, die unsere Aufmerksamkeit erfordern.

Wir erleben Schmerzen, Gebrechen und Krankheiten. Der Körper wird hungrig, schmutzig und muss ernährt und bewegt werden. Wir gehorchen diesem scheinbaren Meister und werden zu seinen Sklaven, indem wir seine Befehle ausführen. Mehr noch, wir erfüllen seine Forderungen, uns zu verteidigen, uns zu schützen und andere anzugreifen. Wenn wir jedoch auf den Heiligen Geist hören und unseren Körper in seinen Dienst stellen, wird der Körper zu einem nützlichen Instrument in den Diensten des Selbst. Dadurch sind seine Gesundheit und sein Wohlbefinden gesichert. Das bedeutet nicht, dass wir uns nicht um den Körper kümmern, aber er ist nicht mehr die primäre Quelle der Unterweisung, die unser Leben beherrscht, wenn wir unsere wahre Identität erkennen. Dies geschieht, wenn wir den heiligen Augenblick praktizieren. Es beginnt mit einer vollkommenen Kommunikation, in der wir bereit sind, nichts zu verbergen. Denn was wir verbergen wollen, ist vor uns verborgen. Wir wollen in der Praxis wachsam gegenüber der Täuschung sein und wollen nicht die Gedanken schützen, die wir für uns behalten wollen, denn sie werden uns immer wieder auf eine unwürdige Art und Weise heimsuchen.