Tageslektion 199

Ich bin kein Körper

Es ist nichts falsch an deinem Körper oder an deiner mentalen Fähigkeit; der einzige Fehler ist, sich damit zu identifizieren.

Viele von uns hören „Ich bin kein Körper“ und übersetzen es als „Körper können vernachlässigt werden“. Oder wir schließen – unvernünftigerweise – daraus, dass „Ein Kurs in Wundern“ den alten christlichen Dualismus wiederholt – Geist ist gut, Körper ist schlecht.

Beide dieser Anwendungen verdecken eine interessantere Frage: Wenn ich kein Körper bin, was bin ich dann? Und, damit verbunden, warum bin ich so sehr darauf bedacht, mich selbst nicht zu kennen? Das sollte doch offensichtlich sein, oder?

Obwohl der Kurs uns dazu auffordert, die „Welt als nicht real“ zu betrachten, werden diese metaphysischen Aussagen nicht in Bezug auf den Körper verwendet. Tatsächlich werden wir ausdrücklich davor gewarnt, die Existenz, das Aussehen oder die Anwesenheit des Körpers zu leugnen oder anderweitig zu verunglimpfen.

Der Körper ist lediglich ein Teil deiner Erfahrung in der physischen Welt. Seine Fähigkeiten können und werden häufig überbewertet. Es ist jedoch fast unmöglich, seine Existenz in dieser Welt zu leugnen. Diejenigen, die dies tun, betreiben eine unwürdige Form der Verleugnung.

Es ist in Ordnung – ein Kopfschmerztabletten zu nehmen, Tee zu trinken, Händchen zu halten, Sport zu treiben, Marmelade zu kochen oder mit Freunden herzhaft zu lachen. Körper tun Körperdinge. Das ist keine Krise.

Andererseits ist es aber auch so, dass Körper, die Körperdinge tun, etwas Tückisches an sich haben, nicht wahr? Es ist, als ob wir, indem wir ihnen erlauben, einfach Körper zu sein – insbesondere in Bezug auf ihre verschiedenen Gelüste – selbst zu Körpern werden. Die Anziehungskraft des Körpers scheint nicht nur hilfreich, sondern fast unvermeidlich zu sein. Wie können wir nicht Körper sein?

ICH BIN. … das sind Worte, die jeder Mensch über sich selbst sagen kann und auch sagt, wenn auch immer mit irgendeiner Art von Modifizierung. Ich bin hungrig, ich bin zufrieden, ich bin Sänger, ich bin Koch.

Dieser Abstieg bzw. Identifikation mit dem Körper – mit dem Spezifischen, dem Besonderen, mit diesem engen Gefäß der Umstände – verursacht Probleme.

„Niemand, der Christus in sich trägt, kann ihn nicht überall erkennen. Außer in Körpern. Und solange er glaubt, in einem Körper zu sein, kann er nicht dort sein, wo er glaubt, dass er ist.“ (Ein Kurs in Wundern)

Unser geliehener Dualismus wird in Lektion 199 zu seinem unvermeidlichen Ende geführt. „Freiheit muss unmöglich sein, solange du einen Körper als dich selbst wahrnimmst.“

Wir sind keine schlechten Kursteilnehmer, weil wir uns um unsere Familie kümmern, uns küssen, Sex haben und mit Freunden und Familie glücklich sind. Tatsächlich wird all unser Tun im glücklichen Traum durch reines Gewahrsein mit Liebe erfüllt.

Das Erwachen durch den Kurs ist ein allmählicher Prozess – es ist ein Lernprozess. Dies ist ein Kurs, keine Religion. Und der Ausdruck, der die Bedeutung des Erwachens am verständlichsten beschreibt, ist „der glückliche Traum.“

Der glückliche Traum ist hier und jetzt. Die Verzögerung der Freude ist unnötig. Es ist kein zukünftiges Ereignis und beruht nicht auf dem Zugang zu einem göttlichen Geheimnis oder spirituellen Mysterium. Es ist dieses Leben, das wir leben, aber ganz und gar einem ruhigen und natürlichen Glück gewidmet, das nicht erschüttert werden kann, sondern nur geteilt werden kann. Dieses Glück ist nicht von äußeren Umständen abhängig, sondern eine innere Erfahrung, die durch Herz und Geist nach außen strahlt. Es ist nicht persönlich, sondern unpersönlich. Nicht besonders, sondern heilig.

Es ist der sanfte Übergang unseres Lebens von einem verkrampften, angst- und schuldbeladenen zu einem freien, liebevollen und unschuldigen Leben. Wir werden wie kleine Kinder und wie die Eltern, die sich um diese Kinder kümmern.

Die konkrete Form, die dieser Übergang in unserem Leben annimmt, ist unterschiedlich. Aber die Wirkung ist immer dieselbe – ein nachhaltiges Glück, das jeden als Bruder und Schwester begrüßt und in ihnen dieselbe Schuld und Angst auflöst, die uns einst verfolgt haben.

Gott hat dir alles gegeben, er kümmert sich nicht um die Form, aber nachdem er den Inhalt gegeben hat, ist es sein Wille, dass er verstanden wird. Und das genügt. Die Form passt sich dem Bedarf an; der Inhalt ist unveränderlich, so ewig wie sein Schöpfer.

Wir wissen, wie wir glücklich sein können; wir müssen uns nur dafür entscheiden. Ein Kurs in Wundern lehrt uns, wie wir von Augenblick zu Augenblick glücklich sein können.

Das Glück, zu dem uns der Kurs führt, ist nicht das Ersatzglück, das wir bekommen, wenn wir bekommen, was wir wollen. Es geht nicht um Bequemlichkeit. Es geht eher darum, hilfreich zu sein, wenn wir helfen können, und wenn wir Hilfe benötigen, um Hilfe zu bitten und sie anzunehmen. Gewahrsein macht den Unterschied, wir sind uns über die Menschen, den Tieren, jedem Lebewesen, unserem Atem und unserem Körper gewahr, aber wir sind das nicht. Wir sind uns glücklich gewahr, worin alles sein darf.

Der glückliche Traum ist für alle, weil wir niemanden mehr ausschließen und stattdessen alles einbeziehen. Wir verharren im Gewahrsein des unendlichen Christusselbst, das immer noch ist, während dein Körper, der Baum und der Vogel nicht mehr ist.

Letztlich ist „Ich bin nicht mein Körper“ eine Einladung, uns an unsere gemeinsame Fähigkeit zur Liebe zu erinnern, die uns und andere immer glücklich macht. Lasst uns gemeinsam – wenn auch nur für einen Moment – nichts Geringeres als das Glück und den inneren Frieden annehmen, die unsere Identität ausmachen.

21 Antworten

  1. Lieber Gottfried,
    ich bin 67 Jahre alt und Kurs-Anfängerin. In dieser Lektion 199 schreibst Du “Wir sind keine schlechten Kursteilnehmer, weil wir uns um unsere Familie kümmern, uns küssen, Sex haben und mit Freunden und Familie glücklich sind. Tatsächlich wird all unser Tun im glücklichen Traum durch reines Gewahrsein mit Liebe erfüllt.” Für mich ist es schmerzhaft, sowas zu lesen, denn ich fühle mich dabei als Single nicht gesehen. Denn diese Aussage kann ich nicht auf mein einsames Single-Dasein übertragen. Ich habe keinen Parter, keinen Sex, keine Familie, keine Freunde – auf diesem Gebiet habe ich nur Scheitern erlebt. Immer wenn vorausgesetzt wird, daß da ein anderer in meinem Leben ist, kann ich nicht folgen und bekomme Schwierigkeiten. Vielleicht gibt es für Alleinstehende keinen glücklichen Traum? Ich habe ziemliche Mühe, Freude in mein Leben zu bringen.
    Ansonsten höre ich Deine Podcasts sehr gerne, ich empfinde sie als sehr bereichernd und hilfreich.

  2. Lieber Gottfried, sei 3 Monaten, arbeite ich mit dem Kurs, bin sehr glücklich, nach vielen Jahren suchen. Durch Dich kann ich meine Heiligkeit erkennen, und die tiefe Liebe weitergeben. Danke, danke, danke Dir. Mit lieben Grüßen von Karoline.

  3. Das kam genau zum rechten Zeitunkt! – Ich war in den letzten Monaten so ziemlich durcheinander in der Beziehungskiste und auch generell mit dem Umgang mit Menschen. Ich fagte mich: Wo sind die, die so sind wie ich? Ich wollte immernoch spalten, ausschliessen, fragmentieren.
    So, und jetzt hab ich eine klarere Idee wie ich ALLE MENSCHEN unter einen Hut bekomme, mich eingeschlossen, haha!
    Herzlichen Dank!

  4. Danke lieber Gottfried, ich bin so Dankbar das ich mit dir gemeinsam lernen darf !

    Ich lese die Tageslektion …. Dann höre ich deinen Podcast,

    Es ist so stimmig . Ich bin bereit in Liebe zu lernen !
    Ich BIN kein Körper ich bin FREI

  5. immer, wenn mir, wie z.B. so wie heute hier beim Lesen oder Hören die Tränen kommen ( und ich bin nicht nahe am Wasser gebaut ), dann weiß ich, das ist die Wahrheit oder zumindest das ist der richtige Weg, da will ich hin, das will ich üben. Großes Danke an dich Gottfried, an Christus und den Heiligen Geist, der durch dich spricht.

  6. Oh oh oh meine lieben all die erlösende Worte hier beflügeln die Gaben Gottes im Geiste zu versprühen di da ewig sind
    Freude🥰Ruhe😉Stille😉Glueckseligkeit 🦋welche sich nur noch pur ausdehnen Will
    Wille G❤️ttes Schau Du
    Wie im Himmel der Ewigen Liebe so immer jetzt auf Erden.
    Oh
    Oh wie mein Geist leer leer leer Ist

    Heiliger grosser Geist gerne gerne schweigt still du kleiner grennendet Geist

    Ohohoh welch Freude und welch Frieden nutze meinen Koerper fuer die geheilte Liebe immer jetzt 😉

    1000Dank Dir lieber Gottfried, die Liebe Silke, Euch liebe Schwestern und Brueder,,,
    Von🥰zu🥰

  7. DANKE von Herzen, lieber GottFried 🍀🕊️Wieder mal genau die richtigen Worte zur genau richtigen Zeit 🙏💓💕🙏

  8. Lieber Gottfried,

    vielen vielen Dank, dass Du jeden Morgen aufs Neue über die Lektionen sprichst und das auf diese wundervolle Art und Weise !!

    Susann

  9. Danke Gottfried, in einem Traum indem wir immer nur nach Träumen suchen die nur im Aussen stattfinden auf der Suche nach perfekten Formen, Körpern und Illusionen, wie kann man so Frieden finden und zu Hause angekommen? Die Antwort für mich ist Niemals !.
    Alles wird uns doch offensichtlich, wiedergespiegelt..
    Danke das Du uns durch die Liebe Gottes an die Wahrheit erinnerst, und die Möglichkeit haben zu lernen den glücklichen Traum zu leben.
    🌈🕯🙏

  10. Danke, es ist ein Wunder, was 3 Tage Seminar, Awaken in Love, bewirkt, verändert und zum erwacht sein geführt haben 🙏

  11. Guten Morgen lieber Gottfried, deine wunderbare Art den Gedankenkonstruktionen zu erklären das es auch eine andere Sichtweise gibt, finde ich einfach grandios. Ich selbst mache täglich die Erfahrung wenn ich in Gesprächen über meine Wahrnehmungsstörung erzähle, wie irritiert darauf reagiert wird . Ich habe es für mich umgesetzt – Sei Still- WISSE
    ICH BIN GOTT . Das Geplapper des Geschichten Erzähler wird weniger und insgesamt ist der Geist viel ruhiger und entspannter. Das tägliche Leben erfahre ich immer mehr ohne die kleinen und großen Dramen . Wenn sie doch noch anklopfen, Bitte ich sie herein, heisse sie willkommen und entscheide mich sie abzugeben .
    Ich kann nur jeden Menschen ermutigen, sich auf das Schöne und Gute auszurichten, egal was sich zeigt und es im eigenen Geist korrigieren/ heiligen zu lassen . Danke Gottfried, für deinen reinen Übermittlungs KANAL!!! DANKE
    Ich erkenne den Christus in dir und somit erkenne ich ihn ebenso in mir. DANKESCHÖN

  12. Wahnsinn lieber Gottfried , wie du es so auf den Punkt bringen kannst dass auch ich es verstehe.
    Ich umarme dich im glücklichen Traum
    Deine Schwester
    Sigrid

  13. Guten Morgen lieber Gottfried, deine wunderbare Art den Gedankenkonstruktionen zu erklären das es auch eine andere Sichtweise gibt, finde ich einfach grandios. Ich selbst mache täglich die Erfahrung wenn ich in Gesprächen über meine Wahrnehmungsstörung erzähle, wie irritiert darauf reagiert wird . Ich habe es mich umgesetzt – Sei Still- WISSE
    ICH BIN GOTT . Das Geplapper des Geschichten Erzähler wird weniger und insgesamt ist der Geist viel Ruhiger und entspannter. Das tägliche Leben erfahre ich immer mehr ohne die kleinen und große Dramen . Wenn sie doch noch anklopfen, Bitte ich sie herein, heisse sie willkommen und entscheide mich es abzugeben
    Ich kann nur jeden Menschen ermutigen, sich auf das Schöne und Gute auszurichten, egal was sich zeigt und es im eigenen Geist korrigieren/ heiligen zu lassen . Danke Gottfried für deinen reinen Übermittlungs KANAL!!! DANKE
    Ich erkenne den Christus in dir und somit erkenne ich ihn ebenso in mir. DANKESCHÖN

  14. Lieber Gottfried,
    vielen herzlichen Dank für deine täglichen, kraftvollen Podcasts. Sie sind für mich so wertschätzend, die Lektionen aus dem Buch „Ein Kurs in Wundern“ nicht nur zu verstehen, sondern zu verinnerlichen und im täglichen Leben anzuwenden. Ich fühle die Wahrheit, die sich im Inhalt verbirgt und bin dankbar, dass ich diesen Weg für mein „Erwachen“ gefunden habe. Ich bleibe dran, den Kurs weiter täglich zu studieren. Ich bleibe im Vertrauen, dass dies, nach jahrelanger Suche, der für mich stimmige Weg ist. Auch wird es mir gelingen, den Körper, ebenso wie die ganze äußere Welt, als Illusion zu akzeptieren. Ich danke dir von Herzen ♥️

  15. Mir kommt sowohl im Zitat aus dem Kurs wie im Kommentar doch der alte Dualismus entgegen. Klrperlichkeit wird zwar irgendwie akzeptiert , aber doch nur sehr gewunden. Dabei ist der Körper ein ein wichtiges Medium, auch spirituelle Wahrheiten überhaupt zu erfasse, der Körper sozusagen „das Ende der Wege Gottes“ (F.Chr. Oetinger), also der Schöpfung bis in die Dichte der Materie. M.E. wäre die Aussage: wir sind nicht nur Körper angemessen und einevganz andere Formulierung, die nicht einen Dualismes evoziert, sondern eine integrale Ganzheit.

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