Tageslektion 241

Warum vergeben wir Jesus?

Die Entscheidung, die wir für das Denksystem des Egos getroffen haben, führte zu Schuldgefühlen. Da die Schuldgefühle im Verstand so unerträglich sind, wurde die Welt der Besonderheiten geschaffen, in der die Schuld auf die Formen dieser Welt projiziert und außerhalb des Geistes gesehen werden konnte. Es ist eine Welt der Unterschiede. Das Ego bot die Projektion als Lösung an, um die Schuldgefühle im Kopf loszuwerden. Obwohl es eine bequeme Lösung für das Ego ist, ist sie für unseren Geist verheerend. Was das Ego uns vorenthält, ist, dass wir die Schuldgefühle durch die Projektion aufrechterhalten! Wir wurden getäuscht, indem wir dachten, dass wir unsere Unschuld auf ihre Kosten „erkaufen“ können, indem wir andere als schuldig ansehen. Das ist ein brillanter Plan des Egos. Das einzige Problem ist, dass er nicht funktioniert.

Wir können niemals Unschuld erlangen, indem wir anderen die Schuld zuschieben und uns selbst als Opfer und ungerecht behandelt sehen. All dies führt nur dazu, dass wir uns weiterhin mit dem falschen Selbst identifizieren. Die Welt wird nun als Realität angesehen und Gottes Liebe als Illusion. Wenn Jesus sagt: „Denn mir wird heute von dir vergeben werden“, frage ich mich als Erstes, wofür wir ihm vergeben sollen. Im Grunde wird mit „allem“, dem wir vergeben, auch Jesus vergeben, als Teil des „Einen Geistes“, der wir sind. Jeder Akt der Vergebung gegenüber irgendjemandem unterstützt „alle“ im Geiste der Heilung. Unsere Aufgabe ist es, die Welt zu überwinden, wie Jesus es tat, und nicht zu versuchen, sie zu verändern. Die Welt ist ein Ort maximaler karmischer Möglichkeiten, an dem wir den ganzen Weg bis zur Erleuchtung gehen können. Die Möglichkeiten, die wir in der Welt haben, sind maximal für unser Erwachen, was bedeutet, dass in jedem Ereignis und jeder Situation in unserem Traumerleben, egal, wie herausfordernd sie scheint, ein maximales Heilungspotenzial steckt.